Ein einfaches, aber effektives System ermöglicht kleinbäuerlichen Familienbetrieben in Kenia einen verbesserten Zugang zu Wasserressourcen: Der abfließende Regen aus Straßengräben wird in einen künstlich angelegten Teich umgeleitet. Von dort wird er mit einer Handpumpe und einem Leitungssystem zur Bewässerung von Feldern oder Gewächshäusern genutzt. Die Kleinbauern können so ihre angebauten Produkte ausdifferenzieren und durch die Ertragssteigerung ihr Einkommen vervielfachen.

Regenwassernutzung ist eine basisnahe, kostengünstige und bewährte Lösung. Insbesondere in Regionen, die von Wassermangel und Dürren betroffen sind, spielt die Nutzbarmachung von Regenwasser eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung armer Bevölkerungsgruppen.

Der Nakuru District im Westen Kenias war seit Mitte der 1990er Jahre mehreren Dürreperioden ausgesetzt. Die Bevölkerung dort setzt sich überwiegend aus Kleinbauern zusammen, deren Armut durch ausgefallene Ernten noch verschlimmert wird. Dabei reicht die jährliche Regenmenge von etwa 600 mm (die Hälfte von Deutschland) für den Anbau von Kartoffeln, Mais und Bohnen aus – wenn das Regenwasser nicht ungenutzt abläuft.

Mit viel Eigenleistung und einem Kredit errichten die zu Gruppen zusammen-geschlossenen Kleinbauern ihr Bewässerungssystem – und bezahlen mit dem erwirtschafteten Geld den Kredit zurück. Kreditgeber aus Deutschland decken bereits einen Teil des Finanzbedarfs.

Für die Schulung und Betreuung der Gruppen von Kleinbauern fehlt noch Geld. Dafür steht vor Ort ein erfahrener Techniker zur Verfügung. Weitere Mittel fließen in das Sammeln, Auswerten und Verbreiten von Erfahrungen. Mehr und mehr Kleinbauern in Kenia können so von den Vorteilen profitieren.

Die Erfahrungen von Kenia werden inzwischen auch im Nachbarland Ruanda genutzt.